Luftritter im Heißluftballon

Luftritter im Heißluftballon

03.02.2024

BALLOONALPS 2024

Das Wichtigste zuerst: Wer mit einem Heißluftballon unterwegs ist, fliegt nicht, sondern fährt. Ob das daran liegt, dass man mit den riesigen, bunten Heißluftballonen ganz ruhig in der Luft dahin gleitet und von der hektischen Geschwindigkeit des Fliegens weit entfernt ist? Wenn du dieses Gefühl selbst erleben und die Bergwelt rund um Zell am See-Kaprun aus einer ganz neuen Perspektive bestaunen willst, hast du bei den Winter-Ballonwochen „balloonalps“ von 3. bis 11. Februar 2024 auf jeden Fall die beste Gelegenheit dazu!

Ballonfahren im Winter, das klingt erst einmal richtig kalt. Dabei sind es genau die niedrigen Wintertemperaturen, die bestens dafür geeignet sind, lange Strecken mit dem Passagier-Heißluftballon zu fahren. Denn der Temperaturunterschied zwischen der heißen Luft im Ballon und der kalten Umgebungsluft machen den Winter zur idealen Saison für längere Fahrten.


Warm anziehen ist dabei natürlich trotzdem Pflicht: Das haben wir bei einer Fahrt mit Peter Flaggl, Heißluftpilot mit jahrelanger Erfahrung und Organisator der „balloonalps“, erfahren. Wir durften mit ihm bei den letzten Ballon-Wochen bereits abheben. Wichtigstes Kleidungsstück für die Fahrt sind warme Schuhe, denn im unteren Bereich des Korbs wird es vor allem bei den Winterfahrten sehr kalt. Der Oberkörper wird durch den Brenner, der auch die Luft im Inneren des Ballons aufheizt, gut mitgewärmt.  

Wie groß so ein Ballon tatsächlich ist, zeigt sich schon, wenn er noch – ganz ungefüllt – am Boden liegt: Da ist der Ballon schon knapp 30 Meter lang. Zu Beginn wird kalte Luft ins Innere des Ballons geblasen, diese wird dann mit dem Brenner erhitzt. Vor Freude darüber bläht und stellt sich der Ballon langsam auf. Wenn die Luft im Inneren etwa 100C erreicht hat, kann die Fahrt losgehen.

© TVB ZELL AM SEE KAPRUN/ EXPA Pictures © JFK
Tägliche Fahrten mit dem Heißluftballon


Bei den Balloonalps kannst du als Passagier täglich an verschiedenen Fahrten teilnehmen. Ein Highlight ist ganz bestimmt die Alpenballonfahrt, bei der du auf über 3.000 Meter aufsteigst und eine phänomenale Fernsicht genießen kannst. Du bist etwa zwei bis drei Stunden in der Luft unterwegs.


Alternativ ist auch die Talfahrt buchbar: Dabei tragen dich die Talwinde in die Täler rund um Zell am See-Kaprun. Mit dem Ballon bleibst du unter dem Bergkamm-Niveau und bist etwa eine Stunde unterwegs.

© TVB ZELL AM SEE KAPRUN/ EXPA Pictures © JFK
Mit dem Ballon über die Alpen


Unsere Fahrt mit dem Heißluftballon führte uns ins nahe gelegene Gasteiner Tal. Dabei stiegen wir sogar bis in eine Höhe von etwa 3.500 Meter Höhe auf und die Winde in dieser Höhe dienten als unser Antrieb. Übrigens: Wer glaubt, dass man einen Ballon nicht steuern kann, der irrt. Es gibt zwar kein Steuerrad oder einen Steuerknüppel, Profis wie Peter Flaggl wissen aber ganz genau, in welcher Höhe welche Winde warten. Damit können sie ganz genau die Route und das Ziel der Fahrt berechnen. Dazu benötigt man aber viel Erfahrung sowie ausgezeichnetes Wetterwissen und exakte Wettervorhersagen. Peter berichtete uns, dass an guten Tagen eine Höhe bis 5.000 Meter erreicht werden kann – dort trifft man auf die stärksten Winde und man kann sogar eine Alpenüberquerung in Angriff nehmen.

 

Sightseeing der besonderen Art


Die mächtigen Alpen haben wir mit unserem Ballon zwar nicht bezwungen, die Fahrt wird uns trotzdem noch sehr lange in schönster Erinnerung bleiben: Nach einem gleichmäßigen, ruhigen Aufstieg, bei dem man nur den Brenner pfeifen hören konnte und einer kurzen Runde über Zell am See und den Flugplatz erreichten wir unsere Fahrthöhe. Die langsame Reisegeschwindigkeit des Ballons war perfekt für das Sightseeing, das uns nun erwartete: Gemächlich zogen wir an verschneiten Gipfeln und Flanken vorbei, ohne dabei den Bergrücken und Hängen  - und damit möglichen Turbulenzen - zu nahe zu kommen.


Nach der Landung im Gasteinertal (auch hier zeigte Peter sein Können und setzte den Korb gekonnt auf!) konnten wir beim Zusammenpacken helfen. Bei allen Fahrt wird der Heißluftballon am Boden von einem Begleitfahrzeug unterstützt, das mit dem Hänger zur Landestelle kommt.

Sekttaufe zum Abschluss


Krönendes Finish jeder Fahrt ist bei den balloonalps übrigens die Luftfahrer-Taufe: Ein Ritual, das unter Ballonfahrern immer begeistert zelebriert wird. Nach der Sekttaufe und ausgestattet mit Urkunde samt Brief und Siegel dürfen wir uns „hoch über die Tauern fahrende Luftritter“ nennen.

Was für ein Abenteuer!
 
Du willst eine Ballonfahrt mit anschließender Luftfahrer-Taufe mitmachen?

Hier findest du alle Infos zu den balloonalps im Februar 2024

© TVB ZELL AM SEE KAPRUN/ EXPA Pictures © JFK