Oh, du fröhliche!

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25.12.2023

Christbaumtauchen in Zell am See: Eine ganz besondere Tradition

Jedes Jahr am 25. Dezember wird in Zell am See eine ganz seltene Tradition gefeiert: Das Christbaumtauchen. Was es mit diesem Brauch auf sich hat und warum die Frauen und Männer der Wasserrettung ASBÖ Gruppe Zell am See dafür im eisigen Wasser ausharren, das erfährst du in unserer Geschichte. 

Christbaumtauchen, das klingt eigentlich nach einer Kombination, die so gar nicht zusammenpasst. Aber sie gehört zu den Weihnachtsfeiertagen in Zell am See wie die Kerzen am Baum – und das schon seit den späten 1970er Jahren. Damals wurde das Christbaumtauchen zum Gedenken an Verunfallte und Verstorbene im See ins Leben gerufen: Initiator der Idee war Hubert Reisenhofer, der Gründer der Wasserrettung Zell am See. Mehr als 40 Jahre später wird das Christbaumtauchen noch immer jährlich am 25. Dezember gefeiert. Damit danken die Mitglieder der Wasserrettung auch für eine unfallfreie Saison und bitten darum, dass auch die nächste Saison sicher verlaufen möge.

Der Baum leuchtet am Seegrund


Die eingangs erwähnten Kerzen sind dabei übrigens ein gutes Stichwort: Denn beim Christbaumtauchen wird ein Christbaum in 15 Metern Tiefe am Grund des Zeller Sees versenkt. Über ein Kabel, das am Seegrund verläuft, werden die elektrischen Kerzen am Baum entzündet. Der leuchtende Baum wird dann von Tauchern der Wasserrettung nach oben geholt. 


War das Christbaumtauchen anfangs noch eher ein Treffen für die Mitglieder und Familien der Wasserretter, hat sich die Tradition im Lauf der Jahre zu einem echten Event auch für Besucher und Gäste entwickelt. 

Schauplatz Oberschneider Bucht


Treffpunkt für das Christbaumtauchen ist immer die Oberschneiderbucht beim Grand Hotel Zell am See. Hier bietet sich ein besonders stimmungsvoller Rahmen. Das Fest beginnt um 17 Uhr, dann ist zu dieser Jahreszeit längst die Dunkelheit hereingebrochen und die Atmosphäre ist weihnachtlich-festlich. Weisenbläser begleiten das Christbaumtauchen mit besinnlichen Liedern, bevor das eigentliche Highlight stattfindet: Zu den Klängen von „Stille Nacht“ wird der Christbaum in 15 Metern Tiefe hell erleuchtet. Taucherinnen und Taucher der Wasserrettung bergen den Christbaum. Sie tauchen mit dem leuchtenden Baum inmitten ihrer Kollegen, die mit Fackeln einen Kreis im See bilden, auf.

Was für ein Anblick!

Kleine Hoppalas gehören dazu


Übrigens: Nicht immer klappt das Auftauchen ganz reibungslos. Das ein oder andere Mal leuchteten die Kerzen nicht richtig oder das Auftauchen genau im Kreis der Fackeln klappte nicht punktgenau. Auf die festliche Stimmung hatte das freilich nie Einfluss – es geht um das Zusammensein, das Gedenken und die hoffnungsvollen Wünsche für die Zukunft. 


Und weil nicht nur die Wasserretter, die sich bei eisigen Temperaturen in den See wagen, sondern auch die Besucher froh um ein warmes Getränk sind, schenkt die Wasserrettung natürlich Glühwein aus. Mit den gesammelten Spenden wird die Arbeit der Wasserretter unterstützt, welche das ganze Jahr über ehrenamtlich geleistet wird.

Unverzichtbare Arbeit


Die Wasserretter leisten in Zell am See unersetzliche Arbeit: Aktuell sind es 24 ehrenamtliche Helfer, die nicht nur am Zeller See, sondern auch in den Flüssen, der Region, in Höhlen und Klammen im Einsatz sind. Wie wichtig ihre Arbeit ist, zeigt auch die Zahl der Einsätze: Allein im Jahr 2022 gab es 184 Ausrückungen, bei denen Freiwillige im Einsatz waren. Dazu zählen Alarmierungen bei Unfällen, Veranstaltungen, die überwacht oder selbst ausgeführt wurden und technische Einsätze. 

 


Du möchtest das Christbaumtauchen selbst erleben?

Das nächste Christbaumtauchen der Wasserrettung ASBÖ Gruppe Zell am See findet am Montag, den 25. Dezember 2023 um 17:00 Uhr statt. Treffpunkt ist die Oberschneiderbucht nahe dem Grand Hotel Zell am See, ab 15 Uhr kannst du dich bereits mit Glühwein aufwärmen.

Der Eintritt ist frei!