Rudolf Ehrenfried Riemann (1825–1885) WEGBEREITER FÜR DEN ALPINEN TOURISMUS IM PINZGAU
Freiherr Rudolf Riemann, geb. 1825 in Posen (heute Polen), reiste 1867 in Begleitung seiner Frau mit der Postkutsche nach Zell am See. Es war Liebe auf den ersten Blick. Der begeisterte Bergsteiger fand bald Anschluss zu den Einheimischen, denen er die wirtschaftliche Bedeutung des aufkeimenden Tourismus ans Herz legte. Ein Jahr später kaufte Rudolf Riemann vom Besitzer des Lohninghofs den heutigen Kurpark in Thumersbach. Der Wirt war in Geldnot und wollte die schönen Ahornbäume fällen.
Der Pionier des Fremdenverkehrs regte 1871 die Gründung der Alpenvereinssektion Pinzgau an (ab 1891 Sektion Zell am See). Der erste Vorsitzende war der damalige Bürgermeister Josef Salzmann. Von 1872 bis 1880 hatte Riemann selbst diese Funktion inne.
In seine Zeit als Alpenvereinsvorsitzender fallen zahlreiche bedeutende Erschließungen. 1873 wurde der Geh- und Reitweg auf die Schmittenhöhe errichtet. Am 23. August 1874 fand die Eröffnung eines Schutzhauses auf der Schmittenhöhe statt. Viele andere Wege und Steige wurden im Raum Zell am See und in den umliegenden Gemeinden gebaut. Auch die Errichtung von Schutzhütten, wie das nach ihm benannte Riemannhaus im Steinernen Meer, wurde auf seine Initiative hin finanziell unterstützt.